KERSTIN LANGHOFF- Aktuelles von der Schreibwerkbank...
Montag, 16. Oktober 2006
"GELIEFERT"
Mir blieb nur noch der Vormittag des 24. Dezember, um für das besondere Abendessen einzukaufen. Als ich früh morgens erwachte, war unser einjähriger Sohn schon hellwach und turnte auf mir herum. Verschlafen trottete ich in die Küche. Ich machte mir einen Kaffee, um munter zu werden. Kurz darauf patschte meine Dreijährige barfuß über die Küchenfließen zum Kühlschrank. "Ich will einen Joghurt, Mama. "Konnte ich am Morgen nicht eine ruhige Minute haben, um mich halbwegs auf den
Tag einzustellen? "Ich muss noch schnell zur Toilette, dann bekommst du deinen Joghurt." Ich schloss die WC-Tür.
"Mama, ich will aber Joghurt, jetzt, bitttteeee."
Dann ein lautes Klirren.
"Was ist denn jetzt passiert!"Im Rennen zog ich meine Hose hoch.
"Mamaaaaa!", meine Tochter Leonie schrie, ihr kleiner Bruder Lenard schloss sich an.
"Wegbleiben, Kinder! Leonie, du bleibst hier stehen
und rührst dich nicht vom Fleck. Hier sind lauter Scherben!"
An Leonie klebte der überteuerte Vitamin-Saft aus dem Kühlschrank. Sie stand wie eine Skulptur auf ihrem Fleck und schluchzte, während ich mühsam die
klebrige Flüssigkeit vom Boden wischte, einzelne Scherben auflas und den Staubsauger herbeizerrte.
Dann versuchte ich meiner Dreijährigen den weiteren Tagesplan so schmackhaft wie möglich zu machen: "Leonie, wir ziehen uns jetzt an, dann isst du Deinen Joghurt, und dann kaufen wir ein, okay?"
"Nee, ich will spielen!"
Mittlerweile hatte sich Lenard davongeschlichen. Eine
Vermutung trieb mich ins Bad.
"Lenard, nein, nicht die ganze Rolle!"
Er hatte das Toilettenpapier abgewickelt und eine große Menge davon in die Kloschüssel gestopft. Ich drückte auf die Spülung. Das Wasser stieg.
Kurz vor dem Überlaufen flutschte es ebbeartig zurück ins Kanalisationsrohr.
"Ein Glück", seufzte ich.
Kurz darauf fiel mein Blick auf die Wohnungstür. "Leonie, hast du meinen
Schlüssel gesehen?"
"Mama, Lenard hat den Schlüssel", schoss es aus ihr
heraus.
"Lenard?" Ich schaute sie entsetzt an.
Konnte es sein, dass er ihn in die Toilette geschmissen hatte?.................


Meine vollständige Kurzgeschichte in

"HOLY HORROR CHRISTMAS-
66 schrecklich wahre Weihnachtsgeschichten"

Hrsg. Marco Carini
Piper Verlag. 2008


ODER in der Audio CD
"Holy Horror Christmas-
22 schrecklich wahre Weihnachtsgeschichten" 2007


Was an Weihnachten alles schief gehen kann...
Wir haben es selbst erlebt, und verdrängen es jedes Jahr erneut. Aber wir sind nicht allein:
Hier sind 66 Geschichten mit Humor festgehalten.
Viel Spaß beim Lesen!


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